Überblick
Gebaut wurde die SS Turkia in Hull (England) unter dem Namen LIVORNO als Dampffrachtschiff. Konstruiert wurde sie von Earles Shipbuilding and Engineering Co., mit einer dreifach vergrößerten Dampfmaschine die fähig war, 9.5 Knoten zu erreichen.
Beschreibung
1916 wurde sie für den Weg Hull-Triest eingesetzt. Mit Beginn des 1. Weltkrieges wurde sie für den Handel zwischen Manchester-Liverpool nach St. Petersburg, Revel/Riga verwendet und sie absolvierte insgesamt 6 Reisen. Nach dem Krieg wurde sie häufig eingesetzt, um leicht verderbliche Früchte und häufig auch Kohle zu befördern.
Aufgrund der schlechten russischen Wirtschaftslage zwischen 1920 und 1935, gab es schliesslich ein Handelsverbot für Nicht-Russische Schiffe und die Ellerman Wilson Line musste sich neu organisieren. Die Livorno wurde nach Griechenland verkauft und segelte im Dezember 1935 unter dem Namen S.S. Turkia in Piraeus ein.
Die letzte Fahrt
Was man bisher weiss ist, dass die SS Turkia im Mai 1941 in New York ausgelaufen ist mit dem Zielhafen Piraeus in Griechenland. Wegen der Kriegswirren wurde die längere und vermeintlich sicherere Route über das Rote Meer gewählt. Wenige Kilometer vor dem Suezkanal brach in einem der Laderäume ein Feuer aus – andere Berichte sprechen davon, dass die Turkia, ähnlich wie die Thistlegorm, bombardiert worden ist.
Nach der Fertigstellung 1910 wurde die SS Livorno in ihrem ersten Jahr vielfältig als Handelsschiff eingesetzt und pendelte zwischen Hull, London und der Adria. 1911 fuhr sie zwischen Hull, Konstantinopel, Novorossick und Odessa sowie zwischen St. Petersburg und Cronstadt. Heute findet man die SS Turkia aufrecht an ihrem letzten Liegeplatz in 24 Meter Tiefe. Die minimale Tiefe beträgt 10 Meter – also ideal für ausgedehnte Erforschungen.
Das 1909 gebaute Dampf-Frachtschiff, ist stolze 91 Meter lang und 13 Meter breit. Mittlerweile ist das Wrack wunderschön mit Weichkorallen bewachsen.
Hotspots
- Fast alle Kabinen des Wracks sind leicht zu erkunden – der Salon befindet sich unter dem Navigationsraum, der Flur führt in Richtung Ausgang Steuerbord. Vorratskammern und Bordküche befinden sich Backbord. Diese Räume sind übersäht mit Geschirr und Flaschen. Über das Heck und die Schraube hat sich teilweise ein Fischernetz gelegt, das mit Muscheln übersät ist.
- Das Wrack der SS Turkia weist eine ganz aussergewöhnliche Vielfalt an Flora und Fauna auf. Schwärme von Glasfischen, Beilbauchfischen und Barrakudas sowie Drachenköpfe, Rotfeuerfische und tausende von himmelblauen Füsilieren sind hier beheimatet.